GRUNDLAGEN DER ABDICHTUNGSTECHNIK
Flexible, polymermodifizierte Dickbeschichtung (FPD)
Flüssige Bauwerksabdichtung mit unzähligen Vorteilen
Aufgrund der unzähligen Vorteile von flexiblen polymeren Dickbeschichtungen (FPD) wächst deren Bedeutung für die Bauwerksabdichtung ständig und sehr rasant. Mit diesen innovativen Produkten ändert sich allerdings die Bauweise gegenüber herkömmlichen Abdichtungsarten. Das führt zu einem großen Informationsbedarf. Diese Grundlagen der Abdichtungstechnik bestehen aus einem Konglomerat von Detailzeichnungen und Verarbeitungsempfehlungen, die Architekten und Ingenieuren sowie Handwerkern zu einer sicheren Bauwerksabdichtung verhelfen soll. Abdichtungsarbeiten sind in verschiedenen Normen und Regelwerken genauer beschrieben. Je nach Bauweise sind unterschiedliche Regelwerke zu beachten. Von besonderer Bedeutung sind dabei:
• FPD-Richtlinie „Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdichtungen von
Bauteilen mit flexiblen polymeren Dickbeschichtungen“ von der deutschen Bauchemie
• DIN 18195 „Abdichtung von erdberührten Bauteilen
• ÖNORM B 3692 „Planung und Ausführung von Bauwerksabdichtungen"
• DIN 18531 „Abdichtung von Dächern sowie von Balkonen, Loggien und Laubengängen“
• ÖNORM B 3691 „Planung und Ausführung von Dachabdichtungen"
Dimensionierung der Abdichtung
Mit Prüfzeugnis und Zulassung für jede Art von Abdichtung
Die Leistungsfähigkeit der flexiblen polymermodifizierten Dickbeschichtung ist durch bauaufsichtliche Prüfzeugnisse (abP) dokumentiert. die angewendeten Produkte sind als mineralische Dichtungsschlämme (MDS) im Übergang von Flächenabdichtungen zu Betonbauteilen mit hohem Wassereindringwiderstand (ÜBB) sowie für Fugenabdichtungen in Betonwänden (FBB) einsetzbar. Darüber hinaus kann die (FPD) auch als Abdichtung im Verbund mit keramischen Belägen in Kombination mit Fliesenklebern eingesetzt werden. (AIV-F). Abgesehen von den bauaufsichtlichen Prüfzeugnissen bestätigen zahlreiche Zusatzprüfungen die Vorteile von (FPD´s). Dazu gehören z.B. die Dichtigkeit gegenüber Radon, die Bestätigung der Unbedenklichkeit für Grundwasser oder die Umweltproduktdeklaration. Entscheidend für Abdichtungsarbeiten mit (FDP´s) ist die
„Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdichtungen erdberührter Bauteile mit flexiblen Dichtungsschlämmen“ des Deutsche Bauchemie e.V. Um allen Baubeteiligten die größtmögliche Sicherheit zu bieten, empfehlen wir die Ausführung gemäß dieses Dokuments im Bauvertrag zu vereinbaren. Bei erdberührten Bauteilen ist in erster Linie die Stärke der Wasserbelastung maßgeblich. Dazu werden in der DIN 18533 sogenannte Wassereinwirkungsklassen definiert. Die Wassereinwirkungsklasse W1-E stellt die Mindestbeanspruchung bei erdberührten Bauteilen dar und liegt bei durchlässigen Böden (W1.1-E) oder bei entsprechender Dränung (W1.2-E) vor. Eine Einwirkung von drückendem Wasser liegt bei Grundwasser, Stauwasser oder Hochwasser vor. Sofern der hydrostatische Druck 3 m nicht übersteigt wird von einer mäßigen Druckwasserbelastung (W2.1-E) gesprochen. Daneben wird noch zwischen nichtdrückendem Wasser auf erdüberschütteten Decken (W3-E) und Spritzwasser im Sockelbereich sowie Kapillarwasser in und unter Wänden (W4-E) unterschieden.
ARBEITSUMFANG
1. Schritt: Untergrundvorbereitung
Sofern die bestehende Abdichtung noch am konstruktiven Untergrund anhaftet, kann sie auch überarbeitet werden. Eine Ausnahme stellten bisher jedoch Anstriche und Spachtelungen auf Teerbasis dar. Diese mussten immer vollständig entfernt werden, da allfällige nachträgliche Abdichtungen auf bituminöser Basis und Teer nicht kompatibel sind. Grundsätzlich jedoch gilt, den Untergrund sorgfältig zu reinigen und Fehlstellen fachgerecht auszubessern, um die Dichtheit und Langlebigkeit der nachfolgenden Abdichtung zu gewährleisten.
2. Schritt: Reaktivabdichtung
Zur Sanierung und Instandsetzung alter Bestandsabdichtungen oder -Anstriche wird ein neuartiges, innovatives Abdichtungssystem eingesetzt welches neue Maßstäbe in wirtschaftlicher als auch in technischer Hinsicht setzt. Die schnelle, multifunktionale Reaktivabdichtung mit ihrer einzigartigen Bindemitteltechnologie auf Polymerbasis geht einen guten Haftverbund mit dem Untergrund ein und kann im Streich- Spachtel oder Spritzverfahren einfach und schnell auf den vorbereiteten Untergrund aufgebracht werden. Sie enthält weder Lösemittel noch Bitumen. Es sind weder Grundierung, noch Gewebevlieseinlagen nötig. Die Reaktivabdichtung ist umweltfreundlich, lösemittelfei, dank ihrer Spritzfähigkeit extrem schnell zu verarbeiten und zudem noch extrem wirtschaftlich.
3. Schritt: Drainage und Schutz
Nach erfolgreich hergestellter Reaktivabdichtung muss die Bauwerksabdichtung gegen mechanische Beanspruchung (Verfüllung der Baugrube) als auch weitestgehend gegen die verschiedenen Lastfälle geschützt werden. Da jede Bodenart Feuchtigkeit aufnehmen und demnach speichern kann, ist Bodenfeuchte deshalb immer als Mindestbelastung anzunehmen. Dabei muss der Boden unterhalb der Gründungsebene sowie das verwendete Verfüllmaterial so durchlässig sein, dass anfallendes Wasser in flüssiger Form von der Geländeoberkante bis zum freien Grundwasserstand ungehindert absickern kann. Auch nach starken Niederschlägen darf sich kein Wasser vor der Abdichtung aufstauen. Grundsätzlich gilt als Notwendigkeit die Verlegung von Schutzsystemen auf die Bauwerksabdichtung um mechanische Schäden zu vermeiden. Eine Dränage gemäß DIN 4095 ist bei unseren Schutz-Systemen integriert und wird automatisch mit eingebaut. So kann gewährleistet werden, dass sich auch zu keinem Zeitpunkt Wasser vor der Abdichtung aufstauen und damit Druck ausüben kann.
Vorteile der Reaktivabdichtung
Vorteile Allgemein